ACK-Siegburg

Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Siegburg

Ökomene Jetzt Ökomene Jetzt

„Bemüht euch, die Einheit des Geistes zu bewahren durch den Frieden, der euch zusammenhält. Ein Leib und ein Geist, wie euch durch eure Berufung auch eine gemeinsame Hoffnung ge­geben ist; ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater al­ler, der über allem und durch alles und in allem ist.“ (Paulus-Brief an die Epheser 4, 3–6)

In den kommenden Jahren erinnern die Christen in der ganzen Welt an zwei herausragende Ereignisse der Kirchengeschichte:

Beide Ereignisse betreffen nicht nur jeweils eine Konfession, sondern sind eine Herausforderung an alle und eine Angelegenheit insbeson­dere, aber nicht nur der Kirchen. (...)

Weil uns Gott in der Taufe Gemeinschaft mit Jesus Christus ge­schenkt hat, sind Getaufte als Geschwister miteinander verbunden. Sie bilden als Volk Gottes und Leib Christi die eine Kirche, die wir in unserem Credo bekennen. Deshalb ist es geboten, diese geistli­che Einheit auch sichtbar Gestalt gewinnen zu lassen.(...) Wir wollen nicht Versöhnung bei Fortbestehen der Trennung, sondern gelebte Einheit im Bewusstsein historisch gewachsener Vielfalt.

Heute ist die Kirchenspaltung politisch weder gewollt noch begründet. (...)

Wir appellieren an die Kirchenleitungen, die tatsächlichen Entwicklun­gen in den Gemeinden vor Ort so zu begleiten, dass die Ökumene nicht in ein Niemandsland zwischen den Konfessionen abwandert, sondern die Trennung unserer Kirchen überwindet. An die Gemein­den appellieren wir, die Ökumene weiter voran zu treiben, kirchliches Leben miteinander zu gestalten, Räume gemeinsam zu nutzen und die organisatorische Einheit anzustreben.

Als Christen im Land der Reformation stehen wir in der beson­deren Verantwortung, Zeichen zu setzen und dazu beizutragen, den gemeinsamen Glauben auch in einer gemeinsamen Kirche zu leben.

Die ACK Deutschland hat umgehend dazu Stellung genommen. Diesen Text dokumentieren wir vollständig (Quelle unter www.oekumene-ack.de/Texte-Publikationen.147.0.html)

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„Ökumene muss alle Kir­chen einbeziehen“

Der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland würdigt das Engagement für die Einheit der Kirche, das aus dem Aufruf „Ökumene jetzt“ spricht.

Alle Kirchen wissen sich durch den Willen Jesu Christi selbst zur Ein­heit verpflichtet. Es ist ihnen schmerzlich bewusst, dass die Kirchen­spaltungen Leid verursachen und der Glaubwürdigkeit der christli­chen Botschaft von der Liebe Gottes und von Frieden und Ver­söhnung zwischen den Menschen schaden. Dies haben die Kirchen in Europa (2001) und in Deutschland (2003) durch die Unterzeich­nung der Charta Oecumenica zum Ausdruck gebracht.

In der Charta Oecumenica verpflichten sich die Kirchen, „in der Kraft des Heiligen Geistes auf die sichtbare Einheit der Kirche Jesu Christi in dem einen Glauben hinzuwirken, die ihren Ausdruck in der gegen­seitig anerkannten Taufe und in der eucharistischen Gemeinschaft findet sowie im gemeinsamen Zeugnis und Dienst“. Es geht den Kir­chen also um das, was im Aufruf „Ökumene jetzt“ „gelebte Einheit“ genannt wird. Sie haben allerdings noch keine gemeinsame Antwort auf die Frage, ob und wie Einheit und „historisch gewachsene[r] Viel­falt“ in Einklang gebracht werden können.

Der Vorstand der ACK unterstützt den Aufruf zum Engagement für die Ökumene, weist jedoch mit Nachdruck darauf hin, dass das Ziel nicht eine „Einheitskirche“ sein kann, in der Differenzen in den theologischen Erkenntnissen unberücksichtigt bleiben. Gelebte Einheit ist nicht nur an Strukturen und Institutionen gebun­den, sondern äußert sich auch darin, dass Menschen gemeinsam Christus bezeugen und ihren Glauben mit anderen teilen.

Die „Sorge um die Einheit der ganzen Kirche“ ist tatsächlich allen Christinnen und Christen aufgetragen. Sorge um die Einheit der ganzen Kirche heißt dabei, den Blick über die Beziehungen zwi­schen der evangelischen und der katholischen Kirche hinaus zu weiten und auch die Kirchen wahrzunehmen, die in unserem Land in der Minderheit sind: die orthodoxe Kirche, die Freikir­chen und alle weiteren Mitgliedskirchen der ACK. Der Vorstand der ACK ermutigt nachdrücklich dazu, diese Kirchen in das ökumeni­sche Engagement von Gemeinden und Kirchenleitungen einzubezie­hen.“

Frankfurt am Main, 12. September 2012
Der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland
Zusammenstellung und Hervorhebung durch H. Leichtfuß-Gewehr, Vorsit­zende der ACK Siegburg]